Schöne Zeit im Wildbach
Seit über zwei Monaten treffe ich mich mit Herrn und Frau Fischer im Alterszentrum Wildbach. Wir haben uns in einer 4 Gruppe zusammen mit Amir gesehen. Ich denke, es war etwas Besonderes, sich in einer 4 Gruppe zu treffen, weil es mehr Themen eröffnete und wir mehr Geschichten austauschen konnten.
Frau und Herr Fischer haben in Zürich gelebt und haben für lange Zeit eine Papeterie besessen. Es war eine so berühmte Papeterie, dass die Migros dort einige Produkte hat herstellen lassen. Sie haben ihr Geschäft verkauft und sind in Rente gegangen, aber der Laden steht noch immer mit ihrem Namen am Kreuzplatz.
Frau Fischer ist eine sehr aktive Person. Sie ist die Vertreterin aller Bewohner des Hauses. So teilt sie der Hausverwaltung deren Wünsche und Beschwerden mit. Sie geht gerne in die Stadt und verfolgt alles in den Nachrichten. Herr Fischer hingegen hat eine ruhige Persönlichkeit. Er ist sehr freundlich und kümmert sich so sehr um uns: er sorgt dafür, dass unsere Tasse Wasser die ganze Zeit voll ist.
Wir haben uns immer in ihrer gemütlichen Wohnung im Wildbach getroffen. Nach einem herzlichen Empfang, haben sie uns jeweils Schokolade, Kuchen oder Mandarinen angeboten und dann haben wir unsere Gespräche angefangen.
Unsere Treffen begannen normalerweise damit, dass sie nach unserer letzten Woche fragten. Weil ich in den letzten Monaten oft gereist bin, haben wir uns immer über meine Reisen in den Oman, nach Italien und Ägypten unterhalten. Zum Glück sind sie in ihrem Leben auch viel gereist und haben daher immer auch Geschichten von ihren Reisen geteilt: Von einer Chinareise, wo alle nur chinesisch sprachen und es schwierig war, in Restaurants zu bestellen, von einer Reise nach Ostdeutschland, wo sie an den Toren angehalten wurden, weil Frau Fischer vergessen hatte, ihren zweiten Namen zu schreiben oder von der Reise nach Moskau, wo man die schönsten U-Bahn-Stationen findet.
Das Semester war sehr kurz und ich nur wenige Treffen mit Frau und Herrn Fisher verpasst habe, aber es war immer sehr nett mit ihnen zu treffen. Ich habe viel mehr gelernt, als nur Deutsch zu sprechen. Es war einerseits immer schön von ihnen zu hören, wie sich das Leben verändert hat und andererseits die Schweiz und die heutige Welt mit ihren Augen zu sehen.